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Fit fürs Studium und Langzeitpraktikum


Denise und Aaron aus der Fachoberschule
Denise und Aaron werden in drei Wochen ihre lang ersehnte Fachhochschulreife in den Händen halten. Foto: S. Lukas DPFA Leipzig

Die Prüfungen in der Fachoberschule sind geschafft, doch in diesem Jahr lief auch hier alles etwas anders, denn am 18. März wurden alle Schulen aufgrund des Coronavirus geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler mussten zu Hause lernen und kamen erst zur Prüfungsvorbereitung wieder in die Schule. Jetzt haben wir Denise, Fachrichtung Gesundheit und Soziales und Aaron, Fachrichtung Technik aus den Abschlussklassen gefragt, wie die Zeit in der Fachoberschule für sie war.

Wie erging es euch in der Zeit der Heimbeschulung?

Aaron: Ich bin mit dieser Art des Lernens sehr gut zurechtgekommen, da ich mir meine Lernzeit frei einteilen konnte und so meist abends meine Aufgaben erledigt habe. Die Arbeit mit Lernsax, die anfangs noch etwas stockend verlief, hat mich gut dabei unterstützt, die anstehenden Aufgaben und Termine zu strukturieren. Besonders gut fand ich die Vorbereitung der Aufgaben in den Fächern Mathematik und Technologie sowie die Fokussierung auf die Hauptfächer.

Denise: Für mich war diese Art des Lernens die ideale Vorbereitung auf ein Studium, denn als junge Mutter war ich jetzt gezwungen, meinen Tag immer exakt zu strukturieren. Anders als bei Aaron begann mein Tag immer recht früh mit der Erstellung eines Planes, welche Schulaufgaben Priorität haben, um auch für mein Kind Zeit zu haben. Dabei hat mir die Kalenderfunktion der Lernsax-Plattform sehr geholfen. Dennoch war die Freude groß, als die Schule wieder geöffnet wurde und ich ohne Kind nun ungestört lernen konnte.

Seit dem 11. Mai kommt ihr wieder regelmäßig in der Schule. Wie liefen denn die Prüfungsvorbereitungen und Prüfungen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln?

Denise und Aaron: Nach einer kurzen Ankunftsphase ging es direkt mit der Prüfungsvorbereitung los, was wir sehr gut fanden. Wir haben prüfungsrelevante Themen wiederholt, unseren Wissenstand geprüft und sind alte Prüfungsfragen durchgegangen. Natürlich war es eine ungewohnte Situation im Schulhaus Masken zu tragen, Abstand zu halten, die vorgeschriebenen Wege einzuhalten und die Hände regelmäßig zu desinfizieren, was aber für uns kein Problem darstellte.

Auch die Prüfungen liefen dank der guten Vorbereitung reibungslos ab. Es gab einen zeitversetzten Einlass, jeder kannte seinen Prüfungsraum sowie seinen Sitzplatz und festgelegte Toilettenzeiten regelten, dass wir uns im Schulhaus nicht begegnet sind.

Wenn ihr auf die zwei Jahre in der Fachoberschule zurückblickt, wie habt ihr sie wahrgenommen?

Denise und Aaron: Es war für uns eine schöne Zeit, in der wir festgestellt haben, dass die Fachoberschule für uns die perfekte Alternative zu Abitur und Ausbildung darstellt. Hier hatten wir die Möglichkeit, mit dem Langzeitpraktikum in der 11. Klasse unsere Berufswünsche in der Praxis zu testen, ohne uns schon direkt darauf festzulegen. Der 14-tägige Wechsel zwischen Schule und Praktikum war super, denn so konnten wir uns immer richtig auf den einen Teil konzentrieren.

Denise: Vor allem im sozialen Bereich konnte ich die Praktiumserfahrungen aus dem Familienzentrum im Unterricht einbringen und so verschiedene theoretische Zusammenhänge besser verstehen. Auch die Aufgaben im Unterricht nahmen Bezug darauf, was mir sehr gut gefallen hat.

Aaron: In meinem Praktikum in der Veranstaltungstechnik durfte ich nicht nur zuschauen, sondern bekam relativ schnell eigenverantwortliche Aufgaben übertragen, was natürlich dann auch richtig Spaß gemacht hat.

Warum habt ihr euch für die Fachoberschule entschieden?

Denise: Da ich selbst auf dem Gymnasium war und mir die Inhalte dort oft zu allgemein waren, habe ich mich bewusst für die Fachoberschule entschieden. Hier konnte ich die Fachrichtung Gesundheit und Soziales mit dem Hauptfach „Gesundheitsförderung und soziale Arbeit“ wählen, was mich sehr interessierte. Das Praktikum ermöglichte mir eine sehr gute Verbindung von Theorie und Praxis. Zusätzlich lernte ich die Anforderungen in dem Beruf genauer kennen, um zu prüfen, ob das mein Traumberuf ist.

Aaron: Ich habe schon seit längerer Zeit den Wunsch, eine Ausbildung in Richtung Veranstaltungstechnik zu absolvieren. Aufgrund meines Alters wurde mir aber von der Agentur für Arbeit empfohlen, erst einmal einen Zwischenschritt einzufügen, beispielsweise mit der Fachoberschule. Mich hat dann auch das Konzept der Fachoberschule überzeugt, da ich durch das Praktikum die Gelegenheit bekam, meinen Berufswunsch nochmal zu testen.

Wie wird es für euch nach der Fachoberschule weitergehen?

Denise: Ich möchte gern in Leipzig an der HTWK entweder Soziale Arbeit oder Medientechnik studieren. Durch die Fachoberschule ist natürlich die Studienrichtung Soziale Arbeit entstanden, aber ich interessiere mich eben auch sehr für die Medientechnik. Da beide Studiengänge zulassungsbeschränkt sind, unterliegen sie einem Auswahlverfahren und jetzt hoffe ich, einen Studienplatz zu bekommen.

Aaron: Mein ursprünglicher Plan war es, nach der Fachoberschule eine Europareise zu machen, doch durch die Corona-Pandemie gibt es eine Planänderung. Ich werde mich jetzt direkt für eine Ausbildung in der Veranstaltungsbranche bewerben und vielleicht entscheide ich mich zu einem späteren Zeitpunkt für ein Studium.

Denise und Aaron: Als Fazit können wir sagen, dass wir mit der Fachoberschule eine perfekte Berufsorientierung mit dem höheren Schulabschluss, der Fachhochschulreife, verbinden konnten, und so besser auf das Berufsleben vorbereitet sind.